Leopoldine Hrdlitzka hat über 10 Jahre bis zum Jahr 1938 als Packerin in der Firma Blaimschein gearbeitet. Als die Vereinigten Margarine und Butterfabriken Carl Blaimsche aus Wien 15., Diefenbachgasse 59 übersiedelte, konnte Frau Hrdlitzka nicht weiter dort arbeiten. Für dieses Foto hat sich Frau Hrdlitzka extra hübsch gemacht, den Mantel hat sie sich extra machen lassen, den Stoff hat sie gehabt, den Hut hat sie sich ausgeborgt.
Einmal durfte die 1913 geborene Tochter als Kind mit ihrer Mutter zur Familie Blaimschein mitgehen und da hat ihr die Frau Blaimschein die Hand gegeben. Sie hat so sehr gewartet, dass sie irgendetwas bekommt, einen Schilling oder so, aber sie hat nichts bekommen. Da war sie enttäuscht, so eine reiche Herrschaft. Manchmal hat die Mutter Margarine mit nach Hause genommen und das war immer ein Festtag, wenn Margarine auf dem Brot war. „Die Familie Blaimschein war sehr sozial angestellt, sozialer als viele andere Firmen. Die Blaimscheins haben sich sehr um die Angestellten gekümmert.“
Zum 50. Jubiläum der Margarinefabrik wurde dieses Gruppenfoto mit den Angestellten gefertigt. Der Firmeninhaber Carl Blaimschein sitzt im Vordergrund mit seiner Gattin und seinen Söhnen und Direktor Sternfeld. Der Familie Blaimschein gelang 1938 die Flucht, sie bekamen ihr Haus zurückgestellt.
Firmenbelegschaft vor dem Haus in der Lainzer Straße 28
Sitz der Firma in der Diefenbachgasse 56